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Liebe Leser
Ein trauriges Ereignis veranlasst mich, diese Seite zu aktualisieren.
Norbert Stellberg, der geistige Vater der hier mehrfach erwähnten Software
"Live-Styler", ohne die mein Projekt nicht zustande gekommen wäre, ist am 18.12.2013 verstorben.

Seid bitte so nett und entzündet
hier
eine Kerze für ihn. Vielen Dank.

@ Norbert: Wo auch immer du sein magst, dir widme ich meine
Aufnahme, die mit deiner Software entstanden ist.


Ein neues Keyboard muss her!

Nachdem ich die ausgezeichnete Orgelsoftware Live-Styler von Norbert Stellberg ausgiebig getestet hatte war es Zeit für ein neues Masterkeyboard. Ich hatte schon vor Jahren mein Keyboard TMK2 von Doepfer mit einem aus heutiger Sicht gesehen schwachbrüstigen PC (mit Baby-AT-Mainboard) ausgestattet. Dessen Leistung reichte allerdings für Windows XP und Live-Styler nicht mehr aus.
Ein ATX-Mainboard passte wegen der Anordnung seiner Komponenten aber nicht in das Gehäuse des Masterkeyboards. Es war nicht tief genug. Auch an der Höhe fehlte es etwas. Also entschloss ich mich zum Bau eines neuen Gehäuses, da eine externe Computerlösung für mich nicht in Frage kam.
 
Am Anfang war die MDF-Platte.

Ich hatte mich im Internet ausgiebig über die Wahl des entsprechenden Materials und seiner Bearbeitung informiert und entschied mich letztendlich für die Verwendung mitteldichter Faserplatten für das Gehäuse. Es sollte nicht nur eine einfache Holzkiste entstehen sondern ein Instrument, das sich neben anderen sehen lassen kann.
Auch sollte man nicht auf Anhieb erkennen, dass das Instrument einen PC enthält.

Eckige Kanten sollte es an keiner sichtbaren Platte des Gehäuses geben. Also auf in den Baumarkt und eingekauft. Zuvor hatte ich mir schon eine Oberfräse zugelegt, die mir beim Bau wertvolle Hilfe leisten würde. Bei der Stärke der Platten entschied ich mich für 16 mm bei der Bodenplatte und der schmalen Frontseite sowie jeweils 19 mm für die Seitenwangen und die Rückwand.

Die im Baumarkt rechteckig zugesägten Seitenwangen brachte ich mit der Stichsäge in Form. Anschließend wurden mit der Oberfräse die Kanten gerundet und die Löcher für die Holzdübel gebohrt. Das schmale Brett für die Forderseite ist bereits eingeleimt. Leider hatte ich mich zu spät dazu entschlossen Fotos zu fertigen.

Hier ist schon mal alles lose zusammengesteckt. Der Zwischenboden für das Obermanual wird im hinteren Bereich auf diesen Abstandhaltern von oben verschraubt.

Unter der Vorderkante des Zwischenbodens befindet sich eine gleich hohe Leiste, die durch den Gehäuseboden von unten verschraubt wird. In den Ausschnitt rechts soll später das Mainboard, das Netzteil und die Stromversorgung für den Touchscreen eingebaut werden. Im hinteren linken Bereich des Zwischenbodens werden die Platinen des Masterkeyboards ihren Platz finden.

Hier habe ich mit der Oberfräse die Rückseite bearbeitet. Der Anschlussbereich ist somit etwas versenkt.  Dadurch erspare ich mir die Herstellung irgendwelcher Blenden und es sieht trotzdem gut aus. Lediglich die Audio-, Midi-, ein Tastatur- und der LAN-Anschluss werden zu sehen sein. Die Belüftung des Netzteils und der Anschluss des Stromkabels wird von unten erfolgen.
Zudem habe ich alle Bohrlöcher gespachtelt und geschliffen. Ach ja, zum Thema Schleifen: Eine Arbeit, mit der man Stunden verbringen kann;-)

Vom vielen Arbeiten habe ich vergessen, Fotos zu fertigen. Aber jetzt geht's weiter. Zwischenzeitlich habe ich die Garage verlassen und den Hauswirtschaftsraum meiner Ehefrau annektiert. Wird nicht lange dauern - versprochen. Wie ich eingangs erwähnt hatte, musste das neue Gehäuse tiefer sein als das alte. Wieviel tiefer lässt sich nun an der Breite des oberen Brettes abschätzen. Auf diesem Foto kann man auch erkennen, für welche Farbe ich micht entschieden habe, nämlich weiß. Auf die Lackierarbeiten (Grundieren, schleifen, grundieren schleifen, lackieren, schl...) will ich nicht weiter eingehen. Nur soviel: Ein Lackierer hätte es besser gemacht;-). "Nasen" findet man aber trotzdem nicht. Und Kanten, die "durchschlagen", auch nicht.

Weiter geht es mit den Elektronikarbeiten. Wie oben beschrieben soll man den PC nicht sehen. Deshalb war ich gezwungen, das Mainboard um etwa 6 cm nach innen zu versetzen. Also wird alles im Gehäuse verkabelt. 8 Audioausgänge und 1 Audioeingang habe ich eingebaut. Die quadratische Öffnung wird eine LAN-Kupplung aufnehmen. Die Öffnungen oberhalb sind für die Anschlüsse der TMK2-Hardware. 1 x Midi in und 1 x Midi out reichen mir. Drei Klinkenbuchsen für Taster und Schweller sind auch vorhanden.

Tage später... Das Instrument nimmt Formen an. Auch das Bedienteil des alten TMK 2 passt einwandfrei. Um an das Instrumenteninnere zu gelangen muss man es abnehmen und vorsichtig die Kabel des Bedienteils abziehen. Ist kein Problem. Über die damals von mir eingebaute Folientastatur (mit selbstprogrammiertem Controller) und das Touchpad will ich auch zukünftig das Instrument bedienen. Allerdings auch über ein 12" Touchscreen-TFT, das ich mir von einem Händler aus Österreich gekauft hatte. Dieser Bildschirm soll fest in das Instrument integriert werden. Kabel sollen nicht zu sehen sein. Draufstellen kann ja jeder;-)

Altes Bedienteil im neuen Look: Weil das Gehäuse nun höher ist als das alte steht das Bedienteil etwas schräger. Die Bedienelemente lassen sich nun besser erreichen und auch das Display ist besser ablesbar.

Lange habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich eine Halterung für das Display herstellen könnte und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es auch ein stabiler Winkel tut. Also die alte Achse abgeflext und gegen eine lange Maschinenschraube ausgetauscht. Hält das Gewicht des Displays (ca. 3 kg) prima.Die am Winkel angeschraubte Aluplatte wird mit Bohrlöchern versehen und an die Rückseite des Displays angeschraubt. Im dem ca. 2 cm breiten Raum zwischen Winkel und Arbeitsplatte werden die Kabel für die Stromversorgung, VGA und Touch verlaufen.


Vorher sah das Instrument so aus. Eingebaut war es in ein Flightcase.

Und nach vielen Stunden harter Arbeit ist es bis auf wenige Kleinigkeiten endlich geschafft. Jetzt hat das Instrument den Platz für einen leistungsstarken PC (AMD 3200, 1024 MB Arbeitsspeicher, "nur" 32 MB Grafikkarte ohne Lüfter, 540 W-Netzteil mit 14 cm Lüfter, Soundkarten Terratec EWX 24/96 und Hoontech Sound Track Digital-XG). Die ehemaligen Löcher für die Halterung des alten berührungsunempfindlichen 10" TFT-Displays beinhalten nun zwei USB-Schnittstellen und den Ein-/Ausschalter. Ein CD-LW hatte ich nur für die Softwareinstallation benötigt. Deshalb ist auch keines eingebaut. Schließlich steht der nächste PC nicht weit entfernt.

Meine Live-Styler-Orgel.


4 Soundkarten ohne Konflikte? Unter Windows 98 hätte das bestimmt nicht funktioniert. Für die Begleitung ist allein die 64stimmige HoonTech SoundTrack Digital XG zuständig. Klingt ganz ordentlich und erspart mir das Überarbeiten der Styles.
Eine Terratec DMX XFire 1024 trägt ein Terratec Wave XTable-Doughterboard mit 128 Stimmen. Die Terratec EWX 24/96 ist für die Plugins zuständig. Hier verwende ich  ausschließlich IK Multimedia Sampletank XL.


Die Arbeit geht weiter! Zwischenzeitlich habe ich eingekauft: Multiplexplatten, Tischbeine, eine Midi-Elektronik für ein altes Basspedal von einer Crumar T2-Orgel, Taster und einiges mehr. Hiermit werde ich den Unterbau fertig stellen. Die Bearbeitung der Multiplexplatten mit der Oberfräse gestaltet sich genau so einfach wie die der MDF-Platten.

Sechs Beine sehen schicker aus als vier.



Zunächst wollte ich chromfarbene Tisch- beine verwenden, habe mich dann aber doch für weiße entschieden. Für jedes Bein habe ich ein 6 cm großes rundes Loch in die Multiplexplatte gesägt und die Tischbeinhalterung unter die Platte geschraubt.

An der Vorderkante habe ich insgesamt neun Fußtaster eingebaut. Acht davon werden zum Ein-/Ausschalten der Soloinstrumente R1 bis R8 Verwendung finden. Der rechte Taster sollte zunächst eigentlich das Fill 2 von Style-Variation B aktivieren. Da Live-Styler nun genialer Weise die Aktivierung der Fills über die Anschlagsdynamik steuern kann, werde ich diesen Taster dafür verwenden, um im Plugin Sampletank XL den Rotary-Effekt von Orgelsounds zu steuern.
Jetzt aber werden erst einmal Lötarbeiten erforderlich.


Fertig!
Die Verkabelung der Fußtaster und des Basspedals mit der Midiplatine ist abgeschlossen. Alles funktioniert einwandfrei.
Der Bau des Instruments ist beendet. Der erste Auftritt kann kommen.














Danke sage ich Herrn Norbert Stellberg für die ausgezeichnete Software Live-Styler.
Eine Software, hinter der sich viele andere Hersteller verstecken müssen. Für gerade mal 30,--EUR bekommt man die Software, um sein midifähiges Tasteninstrument in ein leistungsfähiges und vor allen Dingen offenes Orgelsystem zu verwandeln.
Unmengen von Yamaha-Styles können aus dem Internet geladen und verwendet werden, wofür die Soundkarte lediglich den XG-Standard beherrschen muss.
Die neuen Versionen des Live-Styler sind auch gleichzeitig ein VSTI-Host.
Live-Styler
wird ständig weiter entwickelt.
Alle Updates sind kostenfrei
!
Auf Wünsche oder Probleme des Anwenders wird vom Hersteller umgehend eingegangen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich diese Software herunter zu laden und ausgiebig zu testen. Vielleicht baut Ihr eure Instrumete ja dann auch um. Ich denke an die Besitzer vieler älterer Midi-fähiger Orgeln, deren Styles oder Sounds dem heutigen Standard nicht mehr entsprechen.

Gruß
Uwe
Erreichbar im Live-Styler-Forum unter urettstadt.